19.06.24 – Gastbeitrag
Mit exzellenten Service-Erlebnissen aus der Krise
In unserer Branche ist dem IFH Köln zufolge die aktuelle Kaufzurückhaltung am ausgeprägtesten. Welche Gegenmaßnahmen Händler ergreifen können, ergeben sich aus der aktuellen ECC Club Studie „It´s Magic – Mit Channel-Magie aus der Krise“. Unsere Gastautorin Anne Liesenfeld, Projektmanagerin am IFH Köln, zeigt ihre Ergebnisse auf.
Die Konsumzurückhaltung erschwert die wirtschaftliche Lage für Unternehmen enorm. Die ECC CLUB Studie „It´s Magic – Mit Channel-Magie aus der Krise“ beschäftigt sich mit Erfolgsfaktoren sowohl auf der Fläche als auch online, die die Kundschaft wieder begeistern und zum Kaufen anregen. Beleuchtet werden die Branchen Fashion & Accessoires, Wohnen & Einrichten, Consumer Electronics (CE) sowie Heimwerken & Garten, wobei nachfolgend CE besonders im Fokus steht.
In dieser Branche ist die Konsumzurückhaltung am ausgeprägtesten: 48 % der Konsumenten geben an, dass sie in diesem Jahr weniger Geld für Elektronikprodukte ausgegeben haben als im vergangenen Jahr. Zusätzliche Services und eine optimale Omnichannel-Strategie können den Verkauf von Produkten allerdings erleichtern. Vor allem Services, die finanzielle Vorteile bieten, sind hier besonders verlockend. Eine Geld-zurück-Garantie finden 89 % attraktiv, ein Komplettpreisangebot (Kauf inkl. Service und Ersatzteilen) interessiert 85 %. Unternehmen haben die Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben, wenn sie diese finanziellen Vorteile für Konsumenten anbieten und kanalübergreifend kommunizieren.
Welche Services sind online für die CE-Branche relevant?
Den beliebtesten Online-Erlebnisfaktor bieten Coupons und Rabattcodes, denn 62 % der Käufer achten auf diese Angebote. Die Möglichkeit, bei jedem Einkauf Punkte zu sammeln, interessiert 35 %, dicht gefolgt von kostenlosen Zugaben. Jeder Vierte schaut nach Gewinnspielmöglichkeiten im Online-Shop. Der Faktor Erlebniseinkauf im Online-Shop ist im Vergleich zu den anderen Branchen weniger relevant, jedoch nicht komplett zu vernachlässigen, denn 35 % würden ihren Kauf abbrechen, sobald sie das Einkaufen dort nicht als Erlebnis empfinden (Wohnen und Einrichten 45 %, Fashion & Accessoires 43 %, Heimwerken & Garten 40 %). Bieten Online-Shops Services an, die es ermöglichen, das Produkt selbst zu konfigurieren und sich durch Erklär- und Produktvideos zu informieren, werden sie fürs Kaufen bevorzugt.
Welche CE-Services punkten auf der Fläche?
Kunden achten auch auf der Fläche auf Coupons und Rabattcodes (55 %) sowie auf die Möglichkeit, im Geschäft Punkte zu sammeln (34 %) und kostenlose Zugaben zu erhalten (32 %). Diese steigern die Kundenbindung und das Einkaufserlebnis vor Ort. Neben finanziellen Anreizen bieten sich weiterführende Services an. Die CE-Branche punktet mit Live-Testungen, denn 74 % geben an, aufgrund dieser das Geschäft aufzusuchen. Verpflegungsangebote vor Ort sind für 65 % ausschlaggebend und Live-Produktvorführungen für 63 %. Wer für Elektronikprodukte den stationären Handel aufsucht, erwartet besonders die Beratungsleistung der Mitarbeitenden: 72 % brechen den Kauf ab, wenn sie keine Mitarbeitenden im Geschäft finden, die Fragen beantworten.
Services als neue Erlösquellen
Um das passende Elektronikprodukt im Geschäft zu finden, können sich 46 % vorstellen, 5 % mehr dafür zu bezahlen. Schnellere Lieferungen stellen eine weitere Einnahmequelle dar, so kann sich knapp die Hälfte der Kunden einen Aufpreis für die Same-Day-Delivery oder eine allgemein schnellere Lieferung vorstellen. Ihre Bereitschaft, 5 % mehr zu bezahlen, äußern 36 %, wenn die Suche nach dem passenden Produkt im Onlineshop vereinfacht wird. Die Kanäle sollten online und offline richtig miteinander verknüpft werden; daher ist eine Omnichannel-Strategie unerlässlich, um Kundenerlebnisse optimal auszugestalten. Weitere Insights finden Sie in der ausführlichen Studie, die hier zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.