29.01.21 – ZVEI-Jahresauftakt-Pressekonferenz

Elektroindustrie erwartet Wachstum

Die Elektroindustrie erwartet für 2021 bei der Produktion ein Plus von 5 %. Dies teilte der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) bei seiner Jahresauftakt-Pressekonferenz in Frankfurt mit.

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Umsatzentwicklung der deutschen Elektroindustrie 2016-2020 © ZVEI e.V.

 

Mit diesem Wachstum würden etwa zwei Drittel der Verluste aus dem vergangenen Jahr aufgeholt werden. 2020 ging die Produktion um 7 % zurück, der Umsatz um 6 %. „Dennoch hat sich die Elektroindustrie etwas besser geschlagen als manch andere Branche des verarbeitenden Gewerbes“, bewertete ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel die Lage. Einen Grund für die vergleichsweise gute Position der Branche sieht Kegel in der immer stärkeren Elektrifizierung und Digitalisierung.

Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau erwartet der Verband im Laufe des Jahres 2022. Diese Prognose unterliege allerdings hohen Unsicherheiten. Hierzu gehöre auch die Frage, wie lange der aktuelle Lockdown andauern wird oder ob er sogar erneut verschärft wird.

 

Elektro-Hausgerätemarkt mit deutlichem Wachstum

Der deutsche Elektro-Hausgerätemarkt konnte 2020 kräftig zulegen: Nach vorläufigen ZVEI-Berechnungen kletterte der inländische Gesamtumsatz mit Haushalt-Groß- und -Kleingeräten (Herstellerumsatz) im Jahr 2020 auf knapp zehn Milliarden Euro – ein Plus von etwa 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Haushalt-Großgeräte kamen hier auf einen Anteil von ca. 6,3 Milliarden Euro (+ 9 %), wobei alle Produktgruppen Zuwächse verzeichnen konnten. Besonders stark nachgefragt waren Gefriergeräte (+ 40 %), große Kühl-/Gefrierkombinationen, Einbaubacköfen, Induktionskochfelder und Waschtrockner. Insgesamt wurden laut ZVEI 2020 in Deutschland etwa 18,2 Millionen Haushalt-Großgeräte verkauft. Noch stärker wuchs der Inlandsmarkt für Haushalt-Kleingeräte. Mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro verzeichnet die Branche hier ein Plus von etwa 15 %. Luftreiniger, akkubetriebene Staubsauger, Kaffeevollautomaten, Küchenmaschinen und Geräte aus dem Segment Wellness und Beauty verkauften sich dabei überdurchschnittlich gut.

Als Hauptgrund für den Aufschwung nennt der ZVEI die Umschichtung privater Ausgaben während der Corona-Pandemie. Die Menschen verbrachten deutlich mehr Zeit zuhause und stellten daher höhere Ansprüche an ihre Wohnumgebung. Neben einem Upgrade der technischen Ausstattung, insbesondere rund um die Themen Kochen und Lebensmittellagerung, spiele dabei auch auch der Aspekt Gesundheit eine große Rolle.

 

Prognose 2021

Trotz der Corona-bedingt nur schwer kalkulierbaren weiteren Entwicklung des Konsumklimas erwartet der ZVEI für das Jahr 2021 einen stabilen deutschen Hausgerätemarkt auf sehr hohem Niveau.