19.11.25 – Aktuelle Verbraucherbefragung von NIQ
Unterschiedliche Wahrnehmung von KI-optimierter Hardware
Eine aktuelle Verbraucherbefragung von NIQ aus dem Juli 2025 (durchgeführt in Deutschland, Großbritannien, Japan, Korea und USA), über die die Branchenorganisation GFU nun berichtet, befasst sich mit der Frage, wie es um die Wahrnehmung von KI-optimierter Hardware – also Geräten, die das Alltagsleben durch dedizierte KI-Hardware und Funktionen erleichtern sollen – steht.
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den vergangenen Jahren von einem Zukunftsversprechen zu einem festen Bestandteil des Alltags entwickelt. Betrachtet man den internationalen Durchschnitt, so nutzen zwei von drei Verbrauchern regelmäßig KI-gestützte Anwendungen – ob privat, beruflich oder im Studium (KPMG und University of Melbourne Studie 2025), wobei besonders generative Online-Tools den Alltag vieler Konsumenten prägen. Die Wahrnehmung von KI-optimierter Hardware bleibt dagegen deutlich zurück und das Bewusstsein dafür variiert stark zwischen den Produktkategorien: Besonders Smartphones und Haushaltskleingeräte profitieren von einer intensiven Kommunikation der Hersteller. So haben 57 % der Verbraucher bereits von KI-optimierter Hardware bei Smartphones und 47 % im Segment der kleinen Hausgeräte gehört. Bei Smartphones wird KI regelmäßig im Zusammenhang mit neuen Premium-Modellen beworben – etwa durch verbesserte Kamerafunktionen oder personalisierte Nutzererlebnisse. Im Smart-Home-Bereich wiederum knüpfen Marken an bestehende Szenarien an: KI wird hier als nächste Stufe smarter Steuerung vermarktet, die Komfort und Effizienz weiter steigern soll.
In den Segmenten Laptops (39 %) und Fernseher (28 %) dagegen wird der Nutzen von KI gestützter Hardware von Konsumenten bisher weniger wahrgenommen. Für viele der Befragten bleiben die konkreten Vorteile von KI in diesen Kategorien schwer greifbar. Während KI im Smartphone etwa für bessere Fotos sorgt oder im Haushalt den Energieverbrauch optimiert, fehlt bei Laptops und TVs häufig die Kenntnis über einen überzeugenden Mehrwert wie mögliche Energie- und Produkteffizienzen.
Worauf es für Konsumenten ankommt
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Bewusste und kontinuierliche Kommunikation über die Vorteile von KI zahlt sich aus. Wo Hersteller gezielt erklären, welche konkreten Verbesserungen KI in ihren Geräten bewirkt, steigt auch das Verbraucherinteresse. Smartphones sind dafür das beste Beispiel – kein anderes Produkt profitiert so stark von der Verknüpfung aus technologischer Innovation und verständlicher Nutzenkommunikation.
Die Studie zeigt auch deutliche geografische Unterschiede in der Wahrnehmung von KI: So liegt Deutschland im internationalen Vergleich zurück, denn nur rund 29 % der Verbraucher hierzulande kennen KI-optimierte Hardware. Die allgemeine Skepsis gegenüber neuen Technologien, gepaart mit einer hohen Sensibilität für Datenschutz, scheint die Offenheit für KI-optimierte Geräte zu bremsen.
Über Ländergrenzen hinweg verbinden Konsumenten mit KI vor allem eines: eine Steigerung der Produktivität. Ob im Beruf, beim Lernen oder im Haushalt – KI soll helfen, Zeit zu sparen und Aufgaben effizienter zu erledigen. Auch die Weiterentwicklung von Smart-Home-Funktionen steht weit oben auf der Wunschliste: Viele erwarten, dass KI die Interaktion mit smarten Geräten noch intuitiver und vernetzter macht.
Ein Thema, das hingegen weniger Resonanz findet, ist Sicherheit. Obwohl viele Hersteller in ihrer Kommunikation den Schutz von Daten und Systemen in den Vordergrund stellen, hat dieser Aspekt in den Köpfen der Verbraucher derzeit geringere Priorität.
Ines Haaga, Director Global Strategic Insights bei NIQ, fasst die Studie Zusammen: „KI ist in der Gesellschaft angekommen – doch das Verständnis für KI-optimierte Hardware steckt vielerorts noch in den altbekannten Kinderschuhen.“
„Wer als Hersteller die Vorteile seiner KI-Technologien klar, verständlich und alltagsnah vermittelt, hat beste Chancen, das Vertrauen und Interesse der Konsumenten zu gewinnen. Regionale Unterschiede sollten dabei gezielt berücksichtigt werden – denn was in Korea begeistert, überzeugt in Deutschland noch nicht automatisch“, ergänzt Carine Chardon, Geschäftsführerin der GFU Home & Consumer Tech.



