09.11.23 – Gastbeitrag

Der Handel im Wandel: Prioritäten setzen für Erfolg in der digitalen Zukunft

Pandemie, unterbrochene Lieferketten, Konjunkturschwankungen und Rezession haben den Handel herausgefordert. Aber auch der digitale Fortschritt hat verschiedene Lebensbereiche beeinflusst und prägt nun die Erwartungen, denen der stationäre Handel gerecht werden muss. Innovative Lösungen sind entscheidend, um Kunden zu begeistern und zukunftsfähig zu bleiben. Dabei gilt es, die Prioritäten richtig zu setzen und echten Mehrwert zu schaffen, anstatt nur vermeintlichen Trends zu folgen.

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Im Gastbeitrag „Der Handel im Wandel“ verrät Ralf Haberich, welche digitalen Prioritäten zu setzen sind. © Shopgate

 
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Ralf Haberich ist seit April 2021 CEO der Shopgate GmbH. In dieser Position verantwortet er vor allem die Bereiche Business Development, Partnership, Marketing, Sales und HR. Haberich ist außerdem im Aufsichtsrat der konversionsKraft AG und Investor bei Start-ups im digitalen Ecosystem. Er verfügt über mehr als fünfzehn Jahre Digital-Business-Erfahrung und besitzt umfassende Kenntnisse auf den Gebieten digitales Marketing, Unternehmensstrategie und Customer Engagement. © Shopgate

 

Wie Händler diesen Balanceakt meistern können, beleuchten folgende Thesen, die auf der Retail-Studie 2023 von Shopgate beruhen.

Der Handel hat Nachholbedarf in der Digitalisierung: Eigene App und Online-Shop sind wichtige Schritte.

Etwa 20 Prozent der Händler haben 2023 immer noch keinen Online-Shop, eine starke Online-Präsenz ist jedoch erfolgsrelevant. Viele Händler planen daher Schritte zur Digitalisierung, wie eigene Apps und Webshops. Diese sollten Kundenbewertungen ermöglichen und nahtlose Check-out-Prozesse bieten, um die Kundenzufriedenheit und Umsätze zu steigern.

Ein Sinneswandel findet statt: Omnichannel gilt mehr und mehr als Schlüssel zur Kundenzufriedenheit.

Die Nutzung von Omnichannel-Strategien im Handel steigt um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Viele Händler sehen Omnichannel nicht mehr nur als Verknüpfung von Vertriebskanälen, sondern als Instrument zur Schaffung hochwertiger Kundenerlebnisse. Verbraucher schätzen dabei den Komfort des Online-Shoppings, bevorzugen jedoch die Möglichkeit, Produkte im stationären Handel zu begutachten und zu handhaben. Die nahtlose Integration von Online- und Offline-Kanälen kann die Kundenzufriedenheit steigern und zu wiederholten Käufen führen.

Händler schöpfen die Potenziale von Omnichannel-Services noch nicht vollständig aus.

Händler nutzen Omnichannel-Services wie Click & Collect, Reserve oder Return in Store noch nicht optimal. Diese stärken die Verknüpfung von Online- und stationärem Handel, erfreuen sich bei Verbrauchern wachsender Beliebtheit und fördern den Gang zum Laden. Doch weniger als die Hälfte der Händler bietet etwa Click & Collect an. Dennoch sind Kunden, die solche Services nutzen, sehr zufrieden, was auf ungenutztes Potenzial im Handel hinweist.

Zwischenfazit

Der Omnichannel bietet Händlern ein großes, leider häufig noch ungenutztes Potenzial im Bereich Digitalisierung. Er kann sowohl die Effizienz als auch die Kundenzufriedenheit steigern und den Händlern so einen signifikanten Wettbewerbsvorteil verschaffen. Doch welche Relevanz haben dabei die Rückkehr zum „Old Normal“, das Metaverse und auch die Nachhaltigkeit? Das erfahren Sie in Teil 2 nächste Woche.