18.11.20 – Innenstadthandel

60 % sehen Existenz gefährdet

Corona sorgt für sinkende Umsätze und geringe Kundenzahlen – und somit bei 60 % der Innenstadthändler für Existenznöte. Das ergab eine HDE-Umfrage.

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Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel die umsatzträchtigste Zeit – in diesem Jahr wird es wohl schlechter laufen als noch 2019, auch aufgrund nicht stattfindender Weihnachtsmärkte. © imtmphoto - stock.adobe.com

 

Die Umsätze im innerstädtischen Einzelhandel verharren auch in der zweiten Novemberwoche auf einem Niveau weit unter den Vorjahreswerten. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter mehr als 500 Unternehmen verzeichnen Händler in Stadtzentren durchschnittlich einen Umsatzrückgang von mehr als einem Drittel. Bei den Kundenfrequenzen liegen die Werte im Schnitt um 43 % unter denen von 2019.

Der HDE nahm diese Zahlen zum Anlass, kurz vor der Runde der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten erneut die Öffnung der Nothilfen der Bundesregierung für den Einzelhandel und Anpassungen bei der Überbrückungshilfe zu fordern. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erklärt: „Die Politik hat versprochen, die Unternehmen mit den Folgen der Pandemie nicht allein zu lassen. Jetzt gilt es, dieses Versprechen auch für den innerstädtischen Einzelhandel einzulösen.“

Ausfallende Weihnachtsmärkte verschlechtern Lage

Fast 80 % der Weihnachtsmärkte in Deutschland fallen coronabedingt aus – das zeigt eine weitere Umfrage des HDE in Kooperation mit der Beratungsfirma cima und der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd) unter über 1400 Vertretern aus Stadtverwaltungen, Standortinitiativen sowie Vereinen und Handel.

Auch über diese Tatsache dürften sich Händler nicht freuen: „Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um die Kunden in die Fußgängerzonen und Stadtzentren zu bringen. Wenn diese Anlässe jetzt beinahe flächendeckend wegbrechen, bedeutet das erneut einen schweren Schlag für den ohnehin schon gebeutelten Innenstadthandel“, ist sich Genth sicher. Infolgedessen erwarten fast zwei Drittel der Befragten, dass sich das Weihnachtsgeschäft im örtlichen Einzelhandel im Vorjahresvergleich verschlechtern wird. Weniger als 3 % rechnen mit Verbesserungen, ein Drittel mit gleichbleibenden Umsätzen. Die Einnahmen in den letzten beiden Monaten machen in vielen innerstädtischen Branchen normalerweise rund ein Viertel der Jahresumsätze aus.