23.12.22 – Weiter wachsende Beliebtheit des digitalen Radioempfangs

DAB+ 2022: Mehr Nutzung & mehr Auswahl

Hörer hierzulande entscheiden sich immer häufiger für DAB+. Alle Kennzahlen belegen die Beliebtheit: Haushaltsausstattung, Programmvielfalt & Nutzung.

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Das Digitalradio DAB+ erfreut sich auch 2022 wachsender Beliebtheit. © gfu Consumer & Home Electronics GmbH

 

Radiohören bleibt weiter im Trend und die Nutzung von DAB+ Programmen wächst, meldet das Marktforschungsinstitut agma. Im Weitesten Hörerkreis kommt DAB+ mittlerweile auf einen Anteil von 27,0 % (Hörer ab 14 Jahre). Im Vorjahr lag der Anteil noch bei knapp über 20 %. Davon profitieren auch die drei national verbreiteten Programme von Deutschlandradio: Der Deutschlandfunk kommt in der ma 2022 Audio II auf 10,55 Mio. Hörerinnen und Hörer, Deutschlandfunk Kultur auf 4,87 Mio. und Deutschlandfunk Nova auf 1,10 Mio.

Mehr DAB+ Geräte in Haushalten und Autos

Ein Drittel der Deutschen, und damit über 2,1 Mio. Menschen mehr als in 2021, haben Zugang zu DAB+ Radioempfang. Sie leben in einem der inzwischen knapp 13 Mio. Haushalte, die mit mindestens einem DAB+ Radio zu Hause oder im Auto ausgestattet sind, so die Studie „Audio Trends 2022 Digitalisierungsbericht der Medienanstalten“. In den Haushalten steigt die Zahl der DAB+ Radios auf rund 23,8 Mio. Das sind rund 2,2 Mio. Geräte mehr als in 2021. Die Zahl der UKW-Radios sinkt dabei weiter. Unter anderem begünstigt durch die Digitalradiopflicht im Auto geht insbesondere der UKW-Anteil bei den Autoradios deutlich zurück. Inzwischen verfügt jedes vierte Autoradio über digitalen Empfang über DAB+ und/oder IP.

Der Anteil von Autos mit einem DAB+ Digitalradio als Serienausstattung liegt in Deutschland bei 94 %, wie der Weltverband WorldDAB meldet. Weil hierzulande Radios nicht Teil der Grundausstattung sind und manche Institutionen Autos ohne Radio bestellen, stellt dieser Marktanteil bereits einen Spitzenwert dar.

Mehr DAB+ Sender für mehr Vielfalt

Die nationalen und regionalen Sendernetze wachsen weiter. So hat der Betreiber Media Broadcast das Netz des ersten nationalen DAB+ Programmensembles in sieben Bundesländern weiter verdichtet und so für einen besseren Empfang der neun Privaten und der vier Deutschlandradio-Programme gesorgt.

Der Bayerische Rundfunk hat sein DAB+ Sendernetz um sechs neue Standorte erweitert. Ausgestrahlt werden zehn BR-Hörfunk- und Regionalprogramme sowie private Angebote. Basis für diese gemeinsame Nutzung ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem BR und der BLM, die beide Partner bis Ende 2030 verlängert haben.

In Hamburg, Niedersachsen und Sachsen hatten die zuständigen Behörden Ausschreibungen für noch mehr landesweite DAB+ Programme initiiert. Für die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) war es die erste Ausschreibung für bis zu 16 landesweite DAB+ Angebote. In der Hansestadt stehen nun 69 Programme zur Verfügung. Im Freistaat Sachsen soll das Angebot um 37 neue Programme wachsen.

Insgesamt bietet DAB+ derzeit regional unterschiedlich rund 300 empfangbare Angebote, von denen rund 100 ausschließlich digital ausgestrahlt werden. 29 werden im gesamten Bundesgebiet gesendet. Zu regionalen und lokalen Angeboten informiert die Übersicht des Digitalradio Büros.

DAB+ als verlässlicher Partner beim Zivilschutz

Am bundesweiten Warntag hat sich der digital-terrestrische Rundfunk DAB+ als wichtiger, robuster und zuverlässiger Kanal zur Übermittlung von Meldungen im Krisenfall bewiesen. Die Alarmierung über das sogenannte MoWaS System des Bundes, die Sendeanlagen und Signalwege funktionierten wie erwartet einwandfrei.

Die Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland haben sich im Sommer dafür ausgesprochen, das international normierte DAB+ System um einen zusätzlichen, barrierefreien Warndienst zu erweitern. Die Grundfunktion soll ab 2023 eine Weiterentwicklung der klassischen Warndurchsage umfassen. Zusätzlich zur Ton-Signalisierung und Sprachdurchsage wird das Warnsystem dazu ertüchtigt, Radios aus dem Standby zu aktivieren. Dies ist zum Beispiel bei Radioweckern von Vorteil. In späteren Gerätegenerationen ab 2024 stehen die Barrierefreiheit sowie fremdsprachliche und erweiterte Textinformationen im Fokus.