02.06.21 – Gastbeitrag

So bringen Marktplätze den industriellen Großhandel nach vorn

Georg Sobczak, Regional VP DACH bei SaaS-Anbieter Mirakl, erklärt im Gastbeitrag wichtige Punkte für einen erfolgreichen B2B-Großhandels-Marktplatz.

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Gastautor Georg Sobczak verantwortet als Regional Vice President DACH bei Mirakl die Wachstumsstrategie des SaaS-Anbieters für B2C- und B2B-Onlinemarktplätze in Deutschland, Österreich und der Schweiz. © Mirakl

 

Im B2C-Bereich sind Marktplätze dank Amazon & Co. längst allseits bekannt und beliebt. Sie bieten ein umfassendes Kauferlebnis und sind laut dem Enterprise Marketplace Index 2021 von Mirakl im vergangenen Jahr mehr als doppelt so schnell gewachsen wie der E-Commerce insgesamt. Dass mittlerweile 80 % der B2B-Einkäufer ein ebenso komfortables Einkaufserlebnis erwarten, wie sie es von B2C-Webseiten gewohnt sind, verwundert daher kaum. Sie möchten einfach Informationen finden, eine große Auswahl, gute Verfügbarkeit und schnelle Lieferungen. Traditionelle Elektronik-Großhändler müssen dringend einen Weg finden, dem gerecht zu werden, denn im Kampf um die Gunst der B2B-Einkäufer stehen sie sowohl Tech-Riesen als auch innovativen, aufstrebenden Start-ups gegenüber.

Bisher bauen manche B2B-Unternehmen auf Dropshipping, um ihr Sortiment zu erweitern. Doch um wirklich schnell skalieren und flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können, setzen andere auf das Marktplatzmodell oder eine Mischung aus beiden Ansätzen.

Für den Erfolg des eigenen Großhandels-Marktplatzes spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle:

  • Ein gut gestalteter B2B-Marktplatz personalisiert das Kauferlebnis mit individuellen Katalogoptionen, Preisen und Lieferterminen, sodass Kunden einfache Transaktionen von überall und 24/7 abwickeln können und das Vertriebsteam mehr Zeit hat, sich auf anspruchsvolle, beratungsintensive Geschäfte zu konzentrieren. So konkurriert der Marktplatz nicht mit anderen Vertriebskanälen, sondern wird zu einem ergänzenden, wertsteigernden Service.
  • Durch Anbindung der eProcurement-, Rechnungs- und weiterer Systeme an den Marktplatz, entsteht ein ganzheitlicher Datensatz, der dann genutzt werden kann, um Trends besser zu verstehen, das Portfolio zu optimieren und Prozesse zu verbessern und so die Effizienz zu steigern und die Vertriebskosten zu senken.
  • Um die interne Teamstruktur auf das Marktplatzmodell auszurichten, ist es gegebenenfalls notwendig, Rollen und Ressourcen neu zu ordnen, externe Experten hinzuzuziehen und, abgestimmt auf die Unternehmensmission, festzulegen, was die wichtigsten Geschäftsziele für den Marktplatz sind.

Conrad Electronic, einer der führenden Elektronik- und Technologiehändler in Europa, hat es vorgemacht. Seit dem Launch des eigenen Marktplatzes in 2017 ist das Sortiment von 700.000 Angeboten auf heute mehr als 6 Mio. gewachsen. Das Unternehmen erreicht nun monatlich über 8 Mio. Website-Besucher und die Online-Bestellungen sind gegenüber der Zeit vor dem Launch um 500 % gestiegen. So schafft Conrad nicht nur Kundenbindung, sondern sorgt für eine echte Transformation seines Geschäfts, baut partnerschaftliche Lieferantennetzwerke auf und treibt seine Rentabilität und nachhaltiges Wachstum voran.

Weitere Informationen zum Enterprise Marketplace Index 2021 von Mirakl finden Sie hier.