09.04.19 – gfu
Das sind die Trends im TV-Markt
Großformatige Bildschirme und eine immer bessere Bildqualität sind die Umsatztreiber im TV-Markt. Weitere Trends und Entwicklungen stellt die gfu vor.
„Viele Details der technischen Weiterentwicklungen machen die jüngste Generation der TV-Geräte attraktiver denn je. Wir sehen auch 2019 das Potential für eine Reihe spannender Entwicklungen“, konstatiert Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender des IFA-Veranstalters gfu. Eine davon ist der Trend zu immer größeren Bildformaten. War das beliebteste TV-Diagonalmaß vor zehn Jahren noch unter 36 Zoll (92 cm), so stellen Geräte mit Bildschirmen von 45 Zoll (94 cm) und größer mit 2,9 Mrd. Euro mittlerweile den größten Umsatzanteil (71 %). Fernseher mit 55 oder 65 Zoll großen Bildschirmen sind inzwischen im Konsumenten-Alltag angekommen. Hier verzeichnen die Marktdaten im letzten Jahr Steigerungen von 7 (Bildschirmklasse 55-59 Zoll, 140-150 cm) und 28 % (Bildschirmklasse 60-69 Zoll, 152-175 cm). 75 Zoll (190 Zentimeter) rückt als neues High-End-Format nach und die größten Bildschirme für das Kino im Wohnzimmer werben sogar mit noch eindrucksvolleren Diagonalmaßen bis hin zu 98 Zoll (248 Zentimeter).
8k und HDR
Große Bildflächen sind auch die Voraussetzung für einen anderen Bildschirmtrend, die weitere Verfeinerung des Pixelrasters. „8k“ steht für Bildschirme, die jede Bildzeile mit fast 8000 Bildpunkten abbilden. Insgesamt stellen sie die bewegten Bilder mit über 33 Mio. Pixeln dar, also im Vergleich zu „Full HD“ mit der vierfachen Menge an Bildpunkten. Während die 8k-Technik beispielsweise in Filmstudios bereits Einzug erhält, stehen für Konsumenten Bildmaterial in 8k-Auflösung vorerst kaum zur Verfügung. Integrierte Skalierer, die sich auf künstliche Intelligenz stützen, können auch Material in konventionellen Auflösungen derart an 8k-Bildschirme anpassen, dass die neue Technik einen sichtbaren Gewinn an Klarheit und Schärfe bringt. Für eine höhere Bildqualität steht auch der HDR-Trend – die Ausweitung des Kontrastumfangs von Bildschirmen und bewegten Bildern (HDR = High Dynamic Range). In HDR produzierte Blu ray-Discs bieten Videos in passender Qualität, im Angebot der Streaming-Dienste ist HDR ebenfalls angekommen.
Ausblick: Neue Materialien und Bauformen
Mit weiteren Innovationen bereiten sich die TV-Hersteller auf die Märkte von morgen vor. Dazu gehören Weiterentwicklungen flexibler Displays: Schon jetzt gibt es ein Seriengerät, das seinen OLED-Bildschirm aufgerollt in einem schmalen Gehäuse verstaut, um bei Bedarf eine 65 Zoll große Bildfläche zu bieten. Daneben könnte sich laut gfu Micro LED, auch Crystal LED, zur Bildschirmtechnik der Zukunft entwickeln. Hier bestehen die Bilder aus selbst leuchtenden, kristallinen Leuchtdioden, von denen sich die Hersteller besonders hohe Langzeitstabilität versprechen. „So ausgereift die Technik moderner TV-Geräte mit 8k, OLED, HDR oder flexiblen Displays auch heute schon ist – es gibt weiterhin Spielraum für spektakuläre Weiterentwicklungen“, resümiert Hans-Joachim Kamp. „Das betrifft nicht nur die Parameter der Bildqualität und der Auflösung, auch neue Materialien und Bauformen sowie flexible und transparente Displays werden in der Zukunft weitere starke Akzente setzen – es bleibt spannend.“