14.07.20 – Interview mit IFA-Direktor Dirk Koslowski

IFA 2020: Wer stellt aus, wer darf rein?

Aufgrund der coronabedingten Bestimmungen wird die IFA 2020 in modifizierter Form stattfinden. Was bedeutet dies für Aussteller, Händler und das Messekonzept?

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Wie wird die IFA 2020 aussehen? Wir haben bei Dirk Koslowski nachgefragt. © Messe Berlin

 

Elektromarkt: In Ihrer digitalen Pressekonferenz haben Sie „vier eigenständige und parallele“ Veranstaltungen angekündigt, deren Besucherzahl auf jeweils 1000 gedeckelt sein soll; Medienvertreter können lediglich auf Einladung teilnehmen. Wie sieht es mit dem Handel aus? Erfolgt eine Selektion der Fachbesucher und wenn ja, nach welchen Kriterien? Können zugelassene Fachbesucher nur eines oder mehrere der vier Formate besuchen?

Dirk Koslowski: Wir gehen mit unseren Planungen aktuell von 1000 Teilnehmern pro Tag je Veranstaltung aus, um damit die derzeit gültigen Auflagen zur Durchführung von Veranstaltungen zu erfüllen. Dies könnte eine Selektion von Fachbesuchern notwendig machen in Anbetracht der Fachbesucherzahlen der Vorjahre. Zunächst werden wir jedem ausstellenden Industriepartner die Möglichkeit geben, mit Hilfe von Ticketkontingenten Partner einzuladen. Daneben werden wir die enge Abstimmung mit unseren Fachhandelspartnern suchen und zusätzliche Ticketkontingente gehen dann in den Freiverkauf. Jeder interessierte Fachbesucher muss sich für die betreffende Veranstaltung individuell im Vorfeld anmelden. Eine Teilnahme an der IFA Global Press Conference bleibt Medienpartnern exklusiv vorbehalten.

Elektromarkt: Wo werden die vier genannten Veranstaltungen stattfinden und in welcher Größenordnung?

Dirk Koslowski: Die Detailplanungen laufen derzeit noch und werden maßgeblich an die Bedürfnisse unserer Partner angepasst. Alle vier Veranstaltungsteile werden aber in diesem Jahr in Parallelität auf dem Messegelände stattfinden.

Elektromarkt: Keine IFA ohne die Innovationskraft der Aussteller, wie ist daher das Konzept hier zu verstehen: Gibt es Limitierungen hinsichtlich der Ausstellerzahl? Wenn ja, wie erfolgt die Auswahl der Aussteller? Wie viele Aussteller werden die Möglichkeit haben, sich und ihre Neuheiten zu präsentieren? Und: Gibt es einen thematischen Fokus bzw. eine Konzentration auf bestimmte Produktsparten?

Dirk Koslowski: Nein, aufgrund der Anpassung des Konzeptes für 2020 legen wir besonders Wert auf die Inszenierung und Präsentation von Neuheiten und Innovationen. Aus diesem Grund ist jedes Markenunternehmen der digitalen und vernetzten Industrie mit dem Fokus CE, HA, IT, TK und Mobility sehr willkommen. Eine thematische Veranstaltungsheadline wird es wie auch in den vergangenen Jahren in 2020 nicht geben. Die IFA profitiert aber umso mehr von der Themenvielfalt und der kreativen Co-Innovationskraft ihrer Partner. Die Schwerpunkte der Einzelveranstaltungen unterstützen dabei die Kernfunktionen der B2B-IFA. IFA Business und Meeting Lounges gleich Handel, IFA Next und Shift Mobility gleich Innovation, IFA Global Markets gleich Sourcing und IFA Global Press Conference gleich Produktneuheiten.

Elektromarkt: Als quasi fünfte Säule – auch für zuhause Gebliebene – nennen Sie das „virtuelle Erlebnis“ . Werden auch Ausstellern, die sich nicht vor Ort präsentieren können, Möglichkeiten zur digitalen Präsenz geboten? Wenn ja in welcher Form?

Dirk Koslowski: Ja, auch daran arbeiten wir aktuell und werden eine der IFA angemessene Lösung in Kürze präsentieren. Dennoch wird der Schwerpunkt unserer Aktivitäten in der Planung klar auf dem Treffpunktcharakter und dem persönlichen Austausch aller Partner liegen.