13.11.19 – Jura Campus

Millioneninvestition in Standort Niederbuchsiten

20 Mio. Schweizer Franken investiert die Jura Elektroapparate AG in den Standort Niederbuchsiten. Dort soll mit dem „Jura Campus” ein modernes Hightech-Qualitäts-Labor entstehen.

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Am Standort Niederbuchsiten entsteht der „Jura Campus”. Anlässlich des ersten Spatenstiches stellte Firmenchef Emanuel Probst das 20-Millionen-Franken-Projekt vor. © Jura

 

Prozessoptimierungen und Automatisierung werden die Laborkapazität verdreifachen und schneller zu aussagekräftigen Resultaten führen. Die Steigerung der Innovationskadenz wird es uns erlauben, Weiterentwicklungen noch schneller auf den Markt zu bringen”, erläuterte Firmenchef Emanuel Probst bei der Vorstellung des Neubauprojekts anlässlich des Ende Oktober erfolgten symbolischen ersten Spatenstichs. Geschwindigkeit und kompromisslose Qualität seien im Wettbewerb die entscheidenden Erfolgsfaktoren, so Probst. Digitalisierung und Automatisierung erlaube es den Entwicklungsteams, sich konsequent auf ihre Kernaufgaben zu fokussieren.

Industrie 4.0

Bei der Neu- und Weiterentwicklung von Kaffeevollautomaten spielen Dauertests eine ausschlaggebende Rolle. In möglichst kurzer Zeit sollen die Betriebsbedingungen während eines gesamten Produkte-Lebenszyklus realistisch simuliert werden. Dabei fallen Abertausende von Datensätzen für jedes einzelne Gerät an. Eine der wesentlichen Prozessinnovationen im „Jura Campus” sind digitalisierte Abläufe: „Damit hält bei uns Industrie 4.0 Einzug”, so Emanuel Probst.

10 Mio. Tassen Kaffee jährlich

Um exakt analysieren zu können, wie sich einzelne Bauteile nach Jahren des Betriebs verhalten, sollen in dem Neubau 102 automatisierte Prüfplätze zur Verfügung stehen. In wenigen Monaten simuliert jeder einzelne davon Jahre des Einsatzes im Haushalt. Die Zufuhr von Wasser und Kaffeebohnen erfolgt an den einzelnen Stationen genauso automatisch wie das Wegführen des Kaffeesatzes. Einmal in Betrieb, werden im Rahmen der Dauertests im „Jura Campus” jährlich rund 10 Mio. Tassen Kaffee sowie 75 Tonnen Kaffeebohnen verbraucht werden. Abfall entsteht dabei nicht, denn schon seit Jahren arbeitet Jura mit einem Landwirt in der Region zusammen, der den Kaffeesatz kompostiert und aus ihm Nahrung zur Bodenverbesserung gewinnt. In Klimaräumen werden darüber hinaus die reale Bedingungen verschiedener Länder simuliert.

Langfristig könne nur erfolgreich sein, wer sowohl seine Produktivität als auch seine Produktqualität permanent steigere, ist Probst überzeugt. Mit dem „Jura Campus” gehe das Unternehmen einen wichtigen Schritt in eine digitalisierte Zukunft. Die offene Architektur mit lichtdurchfluteten Räumen und gläsernen Wänden greife die Thematik der Transparenz auf, die Jura seit der Einweihung der gläsernen Service-Fabrik im Jahre 2003 auch bautechnisch verfolgt.