Elektromarkt: Sie sind Gründer des Software-Start-ups sevDesk, das kleinen Betrieben die Buchhaltung massiv erleichtern soll. Was ist das Grundprinzip des Programms, was unterscheidet es von etablierten Buchhaltungsprogrammen?

Fabian Silberer: sevDesk ist eine online Buchhaltungssoftware, die Selbstständigen, Freiberuflern und KMUs eine Menge Arbeit abnimmt. Im Gegensatz zu anderen Buchhaltungsprogrammen bietet sevDesk eine Cloudsoftware, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz arbeitet. So können Elektrohändler ihre Belege einfacher und effizienter verwalten, da die Verbuchung automatisch abläuft. Die KI der Software wird kontinuierlich mit Daten gefüttert und kann dank selbstlernender Algorithmen Schlüsseldaten wie Lieferant oder Belegnummer erkennen und somit den Beleg dem korrekten Buchungskonto zuordnen. Bei einem hohen Aufkommen von Belegen erspart dies einiges an Zeit.

Elektromarkt: Welche konkreten Erleichterungen bietet die Software (Elektrofach)Händlern im Alltag?

Fabian Silberer: Für Elektrofachhändler eignet sich sevDesk besonders für das Erstellen von Angeboten, Lieferscheinen und Rechnungen. Bei dem großen Aufkommen an Angebotserstellungen erleichtert sevDesk die Arbeit, da ein Angebot in wenigen Klicks erstellt und direkt an den Kunden verschickt werden kann. Außerdem kann es anschließend in eine Rechnung umgewandelt werden. Ebenso können Belege per App eingescannt und in die Software geladen werden. Dank integriertem KI-Modul werden diese automatisch mit dem zugehörigen Konto verbucht. Das integrierte CRM hilft Händlern außerdem bei der Verwaltung und Pflege der Kundendaten. Eine weitere Erleichterung bietet die Lagerverwaltung innerhalb der Software. Elektrofachhändler können ihre Artikel anlegen, kategorisieren und mit Hilfe von Inventarlisten verwalten. Wird ein Lieferschein versendet, passt sich der Artikelbestand automatisch an. So hat der Händler seine Lagerbestände immer im Blick.

Elektromarkt: Inwiefern kommt dabei KI zum Einsatz?

Fabian Silberer: Die Künstliche Intelligenz spielt eine zentrale Rolle innerhalb der Software. Das Modul lernt anhand jedes neuen Belegs. Wenn ein Beleg hochgeladen wird, kann das Modul erkennen und vorhersagen, wo die Daten einzutragen sind. Danach prüft es die Genauigkeit und Trefferquote jedes Dokumentes und ermittelt daraus einen Durchschnittswert. Unsere Entwicklung ist kontinuierlich damit beschäftigt, diesen Wert und das Verhalten des Moduls aus Nutzersicht zu verbessern.

Über das Unternehmen und den Gründer

Fabian Silberer programmiert, seitdem er zwölf ist, zunächst vor allem Webseiten. Dort lag auch sein späterer Fokus im Studium. Als Entwickler ließ ihn die Idee nicht los, ob man Buchhaltung, Rechnungserstellung, aber auch die Steuererklärung an KI übergeben kann. 2013 wurde SevDesk gegründet. Heute nutzen die Software nach Angaben des Unternehmens mehr als 80.000 Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen. Das Offenburger Unternehmen beschäftigt über 90 Mitarbeiter.