24.02.21 – Das Ende von Doppel- und Dreifachplus

Neues Energie-Effizienzlabel ab März 2021

Die EU-Kommission hat die Richtlinien für das Energie-Effizienzlabel grundlegend überarbeitet, ab 1. März sind sie für Handel und Hersteller bindend.

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Die gfu informiert zum neuen Energielabel © gfu

 

Man hatte sich daran gewöhnt: Die Mehrheit der Haushalts- und CE-Geräte ist in der Energieeffizienzklasse A, oftmals ergänzt um ein Doppel- oder Dreifachplus, angesiedelt. Doch ab 1. März 2021 muss man sich auf neue Klassifizierungen umstellen, denn die EU-Kommission hat das Energie-Effizienzlabel überarbeitet. Wer sich ein Kühl- oder Gefriergerät, einen Geschirrspüler, eine Waschmaschine, einen Waschtrockner, ein neues TV-Gerät oder einen Computer-Monitor anschaffen will, wird von einem ungewohnten Buchstaben auf dem Label überrascht: Zwar wird weiterhin die Skala von A bis G und die Ampel-Farbeinstufung von Grün bis Rot angewendet, allerdings sind die Richtwerte dafür angepasst worden. So ist die Einstufung A vorerst wohl die Ausnahme: Geräte deren Effizienz vorher in den grünen Bereichen angesiedelt war, landen nun bei Hellgrün bis Rot. Beispielsweise werden viele Kühlschränke, die sich bisher mit „A+++“ und Grün schmücken durften, nun bei D (Hellgrün) oder E (Orange) landen, nur besonders effiziente Modelle werden voraussichtlich ein C (und Grün) erreichen. Natürlich sind die Geräte nun über Nacht nicht ineffizienter oder schlechter – die Kriterien für eine Spitzeneinstufung sind mit dem neuen Label nur schärfer geworden.

Der Hintergrund dafür ist, dass Vergleichbarkeit und Aussagekraft des (alten) Labels nach Auffassung der EU-Kommission in der Vergangenheit unter zu vielen Ergänzungen und Zusatzinformationen gelitten hatten. Tatsächlich waren Produkte häufig nicht allein in Klasse A angesiedelt, oftmals wurde zusätzlich mit bis zu drei Pluszeichen ergänzt. Oft gab es auch die Zusatzinformation, um wieviel Prozent ein Gerät „A+++“ noch unterbieten würde. Nicht ganz zu Unrecht ließ sich die paradoxe Situation feststellen: Die erfolgreichen Anstrengungen der Hersteller, immer effizientere Produkte zu entwickeln, hatten die Aussagekraft des (alten) Labels verwässert.

Dass es nun zu Änderungen kommt, ist vielen aber noch gar nicht wirklich bekannt, wie eine repräsentative Umfrage der gfu Consumer & Home Electronics GmbH jüngst ergab. Um dies zu ändern gibt es mehrere Informationsangebote:

Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) bietet eine Informationsbroschüre für den Handel.

Die HEA-Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. hat ein Online-Tool zum Energielabel-Vergleich, den „Energie-Kompass" erstellt.

Die internationale, von der EU-Kommission finanzierte, Initiative „Label 2020“ hält hier ebenfalls Informationen bereit.