04.05.17

Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel

Die EHI-Studie beleuchtet kartengestützte Umsätze im Einzelhandel: Trotz Zuwächsen für das girocard-System bleibt bei Kunden ein anderes Zahlungsmittel besonders beliebt.

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Laut EHI-Studie verzeichnete insbesondere die girocard 2016 ein deutliches Plus. © Euro Kartensysteme GmbH

 
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So verteilen sich die Umsatzanteile der Zahlungsarten 2016 im deutschen Einzelhandel. Zum Vergrößern, bitte einfach auf das Bild klicken. © EHI Retail Institute GmbH

 

Die EHI-Studie „Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2017“ zeigt, dass kartengestützte Umsätze 2016 um 9,1 Mrd. Euro auf insgesamt 187 Mrd. Euro gestiegen sind. Das entspricht einem Anteil von 45,6 % (Vorjahr 44,5 %) am Gesamtumsatz der Einzelhandelsgeschäfte in Höhe von 410 Mrd. Euro.

Erneutes Plus für Girocard

Einen deutlichen Umsatzzuwachs verzeichnete das girocard-System der Deutschen Kreditwirtschaft. Durch ein Plus von 9,4 Mrd. Euro auf insgesamt 101 Mrd. Euro liegt der Umsatzanteil der girocard bei knapp einem Viertel – jeder vierte Euro im Einzelhandel wird somit aktuell mit Debitkarte plus PIN umgesetzt. Das unterschriftenbasierte SEPA-Lastschriftverfahren hat allerdings 0,8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2015 verloren und kommt auf einen Anteil von 13,4 %. Rund 70 % der befragten Händler halten dennoch eine Dualität von PIN- und Unterschriftverfahren für unverzichtbar.

Kreditkarten immer beliebter

Immer mehr Einzelhändler akzeptieren seit der Gebührenliberalisierung Ende 2015 auch Kreditkarten: Der Umsatzanteil ist auf insgesamt 6,1 % gestiegen. Viele Händler beklagen allerdings, dass die Reduzierung der Interchange-Sätze durch eine massive Erhöhung diverser Zusatzgebühren (sog. Card-Scheme-fees), insbesondere bei MasterCard-Transaktionen, ad absurdum geführt wird.

Bargeld bleibt beliebtestes Zahlungsmittel in Deutschland

Die EHI-Studie beleuchtet dieses Jahr auch erstmals den Anteil der Zahlungsmittel nach Bezahltranskationen: Zwar liegt der Umsatzanteil von Bargeld bei nur noch etwas mehr als der Hälfte (51,3 %) des Gesamtumsatzes, der deutsche Kunde zahlt trotzdem nach wie vor die meisten (77,9 %) seiner Einkäufe bar – vor allem, wenn es sich um geringfügige Beträge handelt.

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