23.02.24 – Billig-Marktplätze

HDE fordert Durchsetzung von Gesetzen und Regeln

Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert hinsichtlich zahlreicher Regelverstöße chinesischer Billig-Martkplätze wie Temu die Politik und Behörden dazu auf, einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.

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Chinesische Billig-Marktplätze wie Temu stehen in Deutschland in der Kritik. © stock.adobe.com/rarrarorro

 

Heimische Handelsunternehmen, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp, würden viel Geld in die Einhaltung von Umwelt- und Verbraucherschutzauflagen investieren und mit ihren Steuerzahlungen das Gemeinwesen finanzieren. Über chinesische Plattformen wie Temu komme jedoch massenhaft Ware auf unseren Markt, die gegen sämtliche Vorschriften verstoße. Weil der Gesetzgeber auf Bundes- und EU-Ebene bei diesem Prozess bisher weitgehend hilflos zuschaue, könne keine Rede mehr von einem fairen Wettbewerb sein. Die Leidtragenden seien letztlich die Verbraucher, denn bei ganz vielen Produkten kontrolliere am Ende niemand, ob sie sicher und gesundheitsverträglich sind. So würden etwa elektronische Geräte reihenweise gegen Sicherheitsvorgaben verstoßen und bei Textilien die in der EU gültigen Grenzwerte für Chemikalien überschritten.

Der HDE sieht in dem Thema eine Herausforderung für den Handel, den Verbraucherschutz und die Behörden, fordert gründlichere Kontrollen und setzt sich u. a. für ein neues Verfahren beim Zoll an den EU-Außengrenzen ein. Der Verband stellt sich eine digitale Plattform vor, bei der jedes Paket angemeldet werden muss. Damit könnten Sendungen aussortiert werden, die von Handelsunternehmen stammen, die sich wiederholt nicht an Gesetze und Auflagen halten.