29.04.20 – Coronakrise

GfK: Konsumklima im freien Fall

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung wirken sich drastisch auf die Verbraucherstimmung aus: Für Mai 2020 prognostiziert GfK einen historischen Tiefpunkt.

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Corona beutelt das Konsumklima: GfK meldet einen historischen Tiefstand. © copyright by Oliver Boehmer - bluedesign® - stock.adobe.com

 
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Die Grafik zeigt die Entwicklung des Konsumklimaindikators im Verlauf der letzten Jahre. © GfK

 

Die Erhebung der Verbraucherstimmung fand in den ersten zwei Aprilwochen statt – zu diesem Zeitpunkt spürten die Konsumenten zum ersten Mal das volle Ausmaß der Eindämmungsmaßnahmen. Entsprechend befindet sich das Konsumklima derzeit im freien Fall: GfK prognostiziert für Mai 2020 einen historischen Tiefstand von -23,4 Punkten.

„Angesichts eines weitgehend eingefrorenen Wirtschaftslebens kommt dieser beispiellose Absturz des Konsumklimas nicht ganz überraschend. Handel, Hersteller und Dienstleister müssen sich auf eine unmittelbar bevorstehende, sehr schwere Rezession einstellen“, erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Da sich nun abzeichnet, dass die Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 aus Vorsichtsgründen nur sehr langsam vor sich gehen werden, dürften auch dem Konsumklima in den nächsten Monaten schwierige Zeiten bevorstehen.“

Sparen ist angesagt, Angst um Arbeitsplätze

Verschärft wird der Absturz des Konsumklimas zudem durch eine im April sprunghaft angestiegene Sparneigung: Sie verzeichnet im April ein Plus von 51 Punkten. Obwohl sehr viele Betriebe von der Möglichkeit zur Kurzarbeit Gebrauch machen, um Entlassungen zu vermeiden, geht man von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im weiteren Verlauf des Jahres aus. Die dadurch aufkommende Angst vor Jobverlust belastet die Stimmung.

Entsprechend entwickelt sich die Einkommenserwartung: Der Indikator verliert gegenüber dem Vormonat 47,1 Zähler und fällt auf -19,3 Punkte. Das ist der höchste Monatsverlust seit Beginn der Erhebungen im Jahre 1980.

Im Unterschied zu den Konjunkturaussichten ist die Fallhöhe der Einkommenserwartung wesentlich größer, was zumindest zu einem Teil die riesigen Verluste erklärt. Der wesentliche Grund ist allerdings der Lockdown zahlreicher Bereiche der deutschen Wirtschaft.

Auch die Indikatoren Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung mussten im April Verluste hinnehmen und betragen nun -21,4 bzw. -4,6 Punkte.