04.12.18 – Radio/DAB+

Die Digitalisierung kommt

94 % verfügen laut Landesmedienanstalten über mindestens ein Gerät zum Radioempfang, größtenteils in analoger Nutzung – doch die Digitalisierung steht bevor.

Grundig-DAB-Radio.jpg

Dem Medium Radio steht ein Digitalisierungsprozess bevor: DAB+ heißt der neue Standard, der aber noch 39 % völlig unbekannt ist. © Grundig Intermedia GmbH

 

Die Bedeutung des Mediums Radio ist in Deutschland laut Digitalisierungsbericht 2018 der Landesmedienanstalten nach wie vor groß: So verfügen 94 % der Haushalte über mindestens ein Gerät zum Radioempfang. Dabei zeigt sich, dass UKW, die letzte analoge Insel in der digitalen Welt, noch stark genutzt wird. Doch auch für diese Übertragungsart ist die Digitalisierung im Kommen; das Beispiel Fernsehen zeichnet den Weg vor. Dies belegen auch die Zahlen aus dem Digitalisierungsbericht, wonach sich die Haushaltsdurchdringung mit DAB+-Radiogeräten von 15,1 % in 2017 auf 17 % in 2018 erhöht hat. Damit verfügt inzwischen jeder sechste Haushalt in Deutschland über mindestens ein DAB+-fähiges Endgerät, in Zahlen also knapp sieben Mio. Haushalte. Im Vergleich zu 2017 sind dies knapp eine Mio. mehr, ein Anstieg von 13 %.

 Mit Blick auf die einzelnen Bundesländer liegt Bayern mit 22,3 % vorn, gefolgt von Sachsen mit 22 % und Baden-Württemberg mit 18,7 %. Diese Länder weisen gemeinsam mit Berlin/Brandenburg auch die höchsten Wachstumsraten auf. Nicht nur in der Haushaltsdurchdringung zeigt sich ein Anstieg, inzwischen ist auch in jedem zehnten zugelassenen Auto ein DAB+-Radio verbaut und fast jeder zweite Neuwagen (40 %) rollt mit einem DAB+-Radio vom Band.

39 % kennen DAB+ nicht

 Die Gesamtzahl der DAB+-Geräte (Wohnung und Auto) liegt inzwischen bei knapp zwölf Mio. Geräten, bei einem absoluten Zuwachs von zwei Mio. im Jahresvergleich. Dem gegenüber steht ein weiter sinkender Abverkauf von UKW-Radiogeräten. Dennoch besteht weiterhin Aktionsbedarf, laut der gfu-Studie 2018 ist der Begriff „DAB+“ zwar bereits rund 61 % der Befragten bekannt, 39 % hingegen können mit dem Begriff nichts anfangen.

Um den Erfolg von DAB+ weiter zu steigern, wirbt die ARD zur Vorweihnachtszeit gemeinsam mit dem Deutschlandradio und weiteren Partnern intensiv mit einer umfangreichen Kampagne mit TV-Spots, Online- und Printwerbung. „Die Digitalisierung des Radios ist nicht mehr aufzuhalten. Das Geräteangebot, die bessere Qualität und das umfangreiche Programmangebot sprechen eindeutig für die Digitalisierung im Radio. DAB+ ermöglicht als digitaler Verbreitungsweg ganz ohne Internetverbindung eine anonyme und kostenfreie Nutzung von Radioprogrammen in digitaler Qualität und ohne jegliche Volumenbegrenzung“, erklärt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.