26.01.22 – Prognose von 4 % Produktionswachstum
ZVEI: Elektro- und Digitalindustrie blickt optimistisch ins Jahr 2022
Laut ZVEI machte die Branche 2021 ihre Corona-bedingten Verluste des Vorjahres mehr als wett. Aktuell setzten aber Materialengpässe der Branche zu.
Auf seiner Jahresauftakt-Pressekonferenz berichtete der ZVEI, dass das Jahr 2021 für die Elektro- und Digitalindustrie insgesamt sehr erfolgreich gewesen sei: „Als eine von wenigen Branchen ist es gelungen, die Verluste aus dem Vorjahr mehr als nur wettzumachen“, so ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel. „Die Zahlen sind umso beachtlicher, weil auch das zurückliegende Jahr von der Corona-Pandemie und Lieferengpässen bestimmt war.“
Positive Zahlen
Die Produktion stieg laut ZVEI zwischen Januar und November 2021 um gut 9 %, die nominalen Erlöse legten im gleichen Zeitraum um knapp 10 % zu. Auf das gesamte vergangene Jahr hochgerechnet hat der Umsatz erstmals die Marke von knapp 200 Mrd. Euro erreicht. Nahezu alle Teilbranchen zeigten eine positive Entwicklung. Die Beschäftigtenzahl legte um mehr als 5.000 auf 877.000 zu, während die Kurzarbeit deutlich auf 15.000 zurückging.
Problematische Materialengpässe
Zu schaffen macht der Branche die anhaltende Materialknappheit. Ohne die vorhandenen Lieferengpässe hätte der Umsatz 2021 deutlich höher ausfallen und die Marke von 200 Mrd. Euro auch geknackt werden können. Der ZVEI erwartet frühestens ab Jahresmitte eine Besserung der Lage. Mit Blick auf die unter Druck stehenden globalen Lieferketten und die Vernetzung der Branche mahnt der ZVEI, die technologische Souveränität und Resilienz Europas dringend zu stärken. „Europa kann nur aus einer starken Position heraus seine Wirtschaftsinteressen gegenüber China und den USA selbstbewusst vertreten. Hierfür darf es keine einseitigen Abhängigkeiten geben, weder bei Spitzentechnologien wie Halbleiter noch in der Spitzenforschung“, so der ZVEI-Präsident. Europa müsse mit eigenen Kompetenzen stark und souverän agieren können, ohne protektionistisch zu sein.
Prognose für 2022
Für dieses Jahr ist der Verband zuversichtlich, Stand heute gehe man von einem Produktionsplus von 4 % aus. Dabei verweist der ZVEI aber auf die großen Unsicherheiten bei der diesjährigen Prognose.