01.07.20 – Coronakrise
Sennheiser kündigt Stellenabbau an
Für 2020 erwartet der Audiospezialist einen signifikanten Umsatz- und Ertragsrückgang – und kündigt daher den Abbau von rund 650 Stellen bis Ende 2022 an, etwa 300 davon in Deutschland.
Dies gab Sennheiser heute anlässlich der Veröffentlichung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2019 bekannt. Insgesamt habe man einen Umsatz von 756,7 Mio. Euro erzielt; der Ertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb mit 18,5 Mio. Euro leicht hinter dem Vorjahresergebnis zurück.
„Mit dem Ergebnis für 2019 schauen wir auf ein durchwachsenes Geschäftsjahr zurück. Zudem stellen uns massive Veränderungen im Consumer-Markt sowie die sinkende Nachfrage an Audioprodukten aufgrund der Coronakrise in diesem Jahr vor große Herausforderungen. Um das Unternehmen für eine erfolgreiche Zukunft aufzustellen, werden wir unsere Organisationsstruktur an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen und auf die neuen Anforderungen ausrichten“, sagt Daniel Sennheiser, Co-CEO.
Bis zu 650 Stellen fallen weg
Die Anpassungen führten dazu, dass im gesamten Unternehmen, insbesondere in den zentralen Bereichen wie Supply Chain und Operations, Stellen abgebaut werden. Insgesamt plant Sennheiser nach eigenen Angaben, bis Ende 2022 bis zu 650 Stellen weltweit zu reduzieren, rund 300 davon im Heimatmarkt Deutschland. Hier arbeiten derzeit 1400 der weltweit 2800 Sennheiser-Mitarbeiter. Der Abbau soll möglichst sozialverträglich erfolgen, konkrete Konzepte würden derzeit gemeinsam mit dem Sennheiser-Betriebsrat beraten.
Der Audiomarkt in der Coronakrise
Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen auch Sennheiser vor große Herausforderungen: „Mit der Absage von Live-Events auf der ganzen Welt ist die gesamte Veranstaltungs- und Musikindustrie praktisch zum Stillstand gekommen und läuft nur sehr langsam wieder an”, so Daniel Sennheiser. Auch im Bereich Consumer Electronics seien die Auswirkungen spürbar: Der weltweite Kopfhörermarkt ist in den vergangenen Monaten um 30 bis 40 % geschrumpft, insbesondere, weil der Verkauf im stationären Handel in vielen Ländern gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich war. Im gleichen Umfang ging auch der Umsatz von Sennheiser-Kopfhörern zurück.
Um die negativen Effekte abzumildern, hatte Sennheiser bereits im März Maßnahmen ergriffen und neben umfassenden Kostenreduzierungen in Deutschland Kurzarbeit eingeführt. An den ausländischen Sennheiser-Standorten wurden im gleichen Umfang Maßnahmen zur Einsparung von Lohn- und Sachkosten umgesetzt.