10.12.24 – Weihnachtsgeschäft

Verbraucher sparen nicht an Weihnachten

Trotz anhaltender Konsumzurückhaltung sparen die Deutschen nicht bei Weihnachtsgeschenken. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen GfK-Weihnachtsstudie. Auch das ECC Köln und sein Trend Check Handel Vol. 12 versprechen dem Handel positive Impulse vom Weihnachtsgeschäft.

Weihnachten-Shopping-Innenstad.jpg

Die Verbraucher in Deutschland wollen 2024 nicht an Weihnachtsgeschenken sparen und erhöhen z. T. ihre Budgets. © stock.adobe.com/eyetronic

 

Die GfK prognostiziert ein stabiles Weihnachtsgeschäft mit einem Gesamtumsatz von 18,1 Mrd. €. Das liegt u. a. daran, dass die Konsumenten in Deutschland laut GfK-Weihnachtsstudie durchschnittlich 307 € pro Person für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen. Das ist ein Betrag, der nahezu auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Männer planen mit durchschnittlich 336 € etwas mehr Ausgaben ein als Frauen (274 €). Verglichen mit dem Vorjahr sind Frauen 2024 allerdings eher bereit, mehr auszugeben, während Männer ihr Budget leicht reduzieren. Großzügig bleiben Familien mit Kindern, die pro Person mit 439 € kalkulieren. Bei Familien ohne Kinder liegt der Betrag bei 243 €. Zudem zeigt die Studie, dass ältere Menschen eher vorsichtig planen. Die 18- bis 49-Jährigen sich hingegen konsumfreudig zeigen und mehr Geld ausgeben wollen. Unabhängig von Geschlecht und Alter spielt für 51 % der Konsumenten das Thema Nachhaltigkeit beim Shoppen eine wichtige Rolle.

Zu den beliebtesten Geschenken zählen laut GfK-Weihnachtsstudie weiterhin Lebensmittel und Getränke (65 %), gefolgt von Kleidung, Schuhen und Accessoires (52 %). Bücher, Spielzeug, Kosmetik sowie Geldgeschenke/Bargeld landen mit jeweils 51 % auf dem dritten Platz. Der in den vergangenen Jahren beobachtete Trend zu Erlebnisgeschenken setzt sich auch 2024 fort. So steigt der Anteil derjenigen, die Restaurantgutscheine (39 %), Gutscheine für Kosmetik- und Fitnessstudios sowie Wellnesseinrichtungen (37 %), Tickets für Veranstaltungen (42 %) und Reisen (39 %) verschenken möchten jeweils an. Gleichzeitig scheint das Zuhause als Ort der Entspannung und Unterhaltung wichtiger. Entsprechend werden auch viele Produkte wie Koch- und Herdgeschirr (33 %), Home Entertainment wie Spielkonsolen (29 %) oder Video-on-Demand-Abos (35 %) verschenkt. Eine Renaissance erleben nach zwei Jahren Rückgang Luxusgüter wie Uhren und Schmuck. 30 % wollen ihren Liebsten damit eine Freude machen.

Online-Handel immer beliebter

Die GfK-Weihnachtsstudie zeigte auch deutlich, dass sich das Kaufverhalten der Deutschen weiter zugunsten des Online-Handels verschiebt. Nur noch 37 % kaufen ihre Weihnachtsgeschenke hauptsächlich in Geschäften ein. 2023 waren das noch 42 %. Erwartungsgemäß steigt der Anteil derjenigen, die hauptsächlich online shoppen auf 57 %. Besonders unter den jüngeren Konsumenten zwischen 18 und 29 Jahren ist dieser Trend besonders ausgeprägt: 68 % von ihnen bestellen online (2023: 58 %). Als wichtiger Shopping-Zeitraum hat sich die Black Week etabliert. 41 % der Deutschen nutzen die Aktionswoche. Ebenfalls 41 % kaufen ihre Geschenke aber erst kurz vor Weihnachten.

Weil sparen noch immer Thema ist, hat die GfK auch das untersucht. Das Ergebnis: 61 % wollen in der Vorweihnachtszeit oder an den Feiertagen seltener auswärts essen. Beim Festessen zu Hause möchten sich 51 % einschränken und etwa auf teuren Wein oder Fleisch verzichten. Knapp die Hälfte verzichtet außerdem auf einen Weihnachtsbaum, um Geld zu sparen.

Trend Check Handel Vol. 12

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt der Trend Check Handel Vol. 12 vom ECC Köln. Demnach wollen die Deutschen rund um Weihnachten weniger Sparmaßnahmen ergreifen, was positive Impulse für den Handel verspricht. Weil die Konsumlaune sich verbessert, zeige sich die Lage entspannter als in den Vorjahren. Nur noch ein Viertel der Konsumenten gab an, bei Weihnachtsgeschenken sparen zu wollen; 2022 war es noch ein Drittel. Und obwohl auch das ECC herausgefunden hat, dass Konsumenten ihre Geschenke vermehrt online einkaufen, bleiben stationäre Geschäfte für 49 % die Anlaufstelle Nummer eins, wenn es um Inspiration geht.

Das ECC hat sich auch die beliebtesten Services beim Weihnachts-Shopping angeschaut. Auf Platz eins landet hier die Option, Geschenke verpacken zu lassen (42 %). Außerdem wichtig sei die Funktion, im Onlineshop nach Anlässen filtern zu können (37 %) sowie Personalisierungen in Form von Grußkarten (30 %) oder am Produkt selbst (27 %). Auch vorgefertigte Geschenkkörbe kommen gut an (44 %). Das Top-Kriterium für den Onlinekauf ist eine versandkostenfreie Lieferung (74 %) und Rücksendung (59 %).