09.09.22 – ECC Köln
Sind die Grenzen des Social Media-Wachstums erreicht?
Der Trend Check Handel des ECC Köln zeigt einen Rückgang der Social Media-Nutzung deutscher Konsumenten im Vergleich zum Vorjahr. Das hat auch für den Handel Auswirkungen.
2021 haben der Lockdown und das Social Distancing im Rahmen der Coronamaßnahmen die Nutzung von sozialen Medien nach oben getrieben. Fortgeführt hat sich dieses Wachstum nicht – im Gegenteil: Sowohl Nutzerzahlen als auch Nutzerfrequenzen gehen leicht zurück. Der größte Verlierer ist Facebook, dagegen sehr beliebt sind YouTube und Instagram. Das hat der aktuelle Trend Check Handel des ECC Köln ergeben.
Um die Bedeutung von Social Media für den Handel zu untersuchen, hat das E-Commerce Center Konsumenten nach ihrem Nutzungsverhalten befragt. Das Fazit lautet: Zwei Drittel wünschen sich, dass sich Social Media nicht weiter zu einer Shopping-Plattform entwickelt. Entsprechend gaben im Vergleich zu 2021 deutlich weniger Konsumenten an, Händlern und Herstellern auf Social Media zu folgen. Subtile Produktplatzierung durch Influencer-Marketing überzeugt Konsumenten dagegen mehr und bietet Zukunftspotenzial.
Keine verstärkte Social Media-Nutzung in 2022
Die Nutzungszahlen von Social Media sind leicht rückläufig. Gaben 2021 noch 84 % an, soziale Medien zu nutzen, waren es 2022 zwei Prozentpunkte weniger. Das zeigt sich auch in den Nutzungsfrequenzen, die kanalübergreifend weniger geworden sind.
Weniger Followerzahlen für Händler und Hersteller
Instagram und TikTok bleiben die beliebtesten Kanäle der Konsumenten, um Händlern und Herstellern zu folgen – wenn auch weniger als im Vorjahr. Social Commerce ist zwar im Vergleich zum Vorjahr auf einem stabilen Niveau geblieben (43 % Käufe). Mehr als die Hälfte der befragten Konsumenten ist jedoch dagegen, dass sich Social Media verstärkt zu einer Shopping-Plattform entwickelt.
Werbung über Influencer wirkt
Vier von zehn Konsumenten sind schon einmal durch den Beitrag einer Person auf Social Media auf ein Produkt aufmerksam geworden. Davon hat mehr als die Hälfte im Anschluss das Produkt auch gekauft – eine Steigerung zum Vorjahr. Influencer-Marketing wirkt – besonders bei der jungen Zielgruppe der 16- bis 29-Jährigen.