Aktuelle Juli-Daten von GfK zeigen, dass 84 % der Deutschen besorgt über die Preissteigerungen bei Öl, Gas und Benzin sind. 80 % fürchten Lieferengpässe bei diesen Energieträgern sowie steigende Lebensmittelpreise. Gemeinsam mit den Bedenken wegen steigender Preise haben Sorgen um die persönliche wirtschaftliche Zukunft seit März zugenommen: Waren in der Kalenderwoche 10 noch 50 % der Deutschen deshalb besorgt, waren es im Juli schon 57 %. Ängste wegen eines möglichen Jobverlustes spielen dagegen nur eine kleinere Rolle: 21 % sind betroffen.

Zu hohe Preise vor allem bei Lebensmitteln und Energie befürchtet

Sorgen wegen steigender Preise in den verschiedenen Lebensbereichen betreffen nahezu alle Bevölkerungsschichten. Ab einem Nettoeinkommen über 5000 Euro nehmen die Bedenken allerdings deutlich ab. Bei Haushalten mit niedrigerem Einkommen (bis 2000 Euro netto) wie auch bei Haushalten mit mittlerem Einkommen (bis 5000 Euro netto) ist die Besorgnis wegen steigender Kosten größer: Von den Energiepreisen fühlen sich fast alle Haushalte betroffen (84 % mit niedrigem Einkommen, 86 % mit mittlerem Einkommen).

Steigerungen im Bereich Lebensmittel bereiten vor allem den einkommensschwächeren Haushalten Sorgen (85 %). Dieses Thema beschäftigt 80 % der Haushalte mit mittlerem Einkommen und immer noch 69 % der Haushalte mit Einkommen über 5000 Euro netto. Schon geringer sind Befürchtungen, sich nicht mehr die Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik oder das Auto der Wahl leisten zu können. Das beschäftigt durchschnittlich 57 %.

Wenn es um Lieferengpässe geht, steht das Thema Energie für 80 % der Bevölkerung klar an erster Stelle. Befürchtungen vor Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln oder technischen Konsumgütern sind seit März stabil geblieben: Aktuell erwarten 55 % einen Lebensmittelmangel. Schwierigkeiten bei der Lieferbarkeit technischer Konsumgüter sehen nur 42 %.

Ausblick bleibt düster: Menschen wollen sich weiter einschränken

Das Konsumklima, gemessen anhand des GfK Konsumklimaindex, hat sich entsprechend eingetrübt und befindet sich auf einem historischen Tief. Die deutlich höhere Belastung der privaten Haushalte mit stark steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen macht sich zunehmend auch bei der Konsumneigung bemerkbar. Wenn für Energie und Lebensmittel deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss, fehlen diese Mittel für andere Anschaffungen. Dies betrifft auch die Planungsabsichten: Deutlich mehr Konsumenten wollen in der Zukunft weniger anstatt mehr für größere Anschaffungen ausgeben als ursprünglich geplant (24 versus 9 %). Auch bei Ausgaben für Lebensmittel wollen sich die Menschen durchschnittlich etwas mehr einschränken als in den Vormonaten.