30.01.19 – Karstadt/Kaufhof
Bis zu 5000 Stellen fallen weg
Im November erfolgte die Fusion der beiden Warenhausketten. Nun steht ein Sanierungsprogramm bevor, bei dem bis zu 5000 Jobs eingespart werden sollen.
Medienberichten zufolge sollen im Zuge der Sanierung 2600 Vollzeitstellen bei Kaufhof gestrichen werden, fast jeder fünfte der aktuell 14.220 Vollzeitstellen. Dies hat der Konzern am Freitagabend nach einer außerordentlichen Mitarbeiterversammlung am Morgen bekannt gegeben. Aufgrund der hohen Teilzeitquote könnten insgesamt aber bis zu 5000 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren.
„In seinem derzeitigen Zustand ist Galeria Kaufhof langfristig nicht überlebensfähig”, habe Stephan Fanderl, einstiger Karstadt-Chef und jetzt dem Konzern vorstehend, bei dem Treffen betont, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Sitz des Gemeinschaftsunternehmens soll Essen sein, wo sich bislang Karstadts Zentrale befindet, so die SZ weiter. Dorthin sollen nun alle wichtigen Verwaltungs- und Führungsfunktionen verlagert werden. Daneben habe Fanderl angekündigt, Doppelfunktionen sowie unnötige administrative Tätigkeiten und Ebenen zu streichen. Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, wo sich aktuell noch die Kaufhof-Zentrale mit rund 1600 Mitarbeitern befindet, äußerte sich ob der Nachricht enttäuscht: „Wir hätten uns eine andere Entscheidung gewünscht, die der herausragenden Bedeutung Kölns als Handelsmetropole mit exzellenten Standortbedingungen gerecht wird.”
Schließungen von Filialen seien, auch wenn sie quasi nebeneinander liegen, bislang nicht geplant. Dies aber sei – so spekuliert die Welt – vorrangig im finanziellen Eigeninteresse des Unternehmens begründet: „Da für Warenhäuser meist langlaufende Mietverträge gelten, wäre eine Schließung betriebswirtschaftlich kontraproduktiv.” An Standorten, an denen Mietverträge auslaufen, seien Schließungen daher möglich.
Nach jahrelangen Verhandlungen hatten Karstadt und Kaufhof im September offiziell ihren Zusammenschluss verkündet.