11.04.19 – BSH Hausgeräte

Schwierige Märkte, gemischte Bilanz

Schwankende Wechselkurse und volatile Märkte: Für 2018 weist die BSH Hausgeräte GmbH ein kursbereinigtes Plus von 1 % aus, auf Euro-Basis ein Minus von 3,2 %.

BSH-Pressekonferenz-2019.jpeg

Umsätze und Strategien gab die BSH-Geschäftsführung bei der heutigen Jahrespressekonferenz in München bekannt (v. li.): CEO Karsten Ottenberg, COO Silke Maurer, CMO Matthias Ginthum und CFO Johannes Närger. © BSH

 

In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Umsatz von 13,4 Mrd. Euro, die die BSH im Geschäftsjahr 2018 erzielte. Damit habe man in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld dennoch den zweithöchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte verzeichnen können, so Karsten Ottenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei der heutigen Jahrespressekonferenz. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 % auf 673 Mio. Euro und liegen mit 5,0 % des Umsatzes auf Rekordniveau.

„Nach acht Jahren mit starkem Wachstum haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr spürbar verändert: Die Entwicklung unserer Märkte ist volatiler geworden, gleichzeitig sehen wir einen stark zunehmenden Wettbewerb aus Asien sowie Herausforderungen und Veränderungen im Handel“, erklärte Ottenberg.

Umsätze nach Regionen

Entsprechend haben sich die Umsätze in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich entwickelt: Während die Umsätze in Nordamerika (+ 2,5 %) und Asien-Pazifik (+ 11,3 %) stiegen, machten sich insbesondere in der Region T-MEA-CIS (Türkei, Naher Osten, Afrika, Russland und GUS- Staaten) deutliche Wechselkurseffekte bemerkbar, die zu einem Umsatzrückgang von 16 % führten (+ 3,7 % auf Basis der lokalen Währung).

In der Region Greater China (China, Hongkong, Taiwan) sei die BSH weiterhin der größte nicht-chinesische Hausgerätehersteller. Eine verminderte Nachfrage nach Konsumgütern sowie die Unsicherheit durch den Handelsstreit mit den USA hätten jedoch die BSH-Umsatzentwicklung (- 5,7 %) belastet.

In der Region Europa konnte die BSH ihre Position als Marktführer behaupten, in einigen Ländern Osteuropas sowie in Frankreich, Italien und den Niederlanden die Marktanteile im Vergleich zum Vorjahr steigern. Schwierig gestaltete sich hingegen die Situation in Deutschland und Großbritannien, sodass sich die Umsätze insgesamt auf ein Minus von 1,2 % beliefen.

Die Mitarbeiterzahl hat sich – insbesondere aufgrund eines Stellenabbaus in der Türkei – von 61.900 auf 61.000 leicht reduziert.

Trend geht zu Digitalisierung und Individualisierung

Mit „Home Connect“, das aktuell in 34 Ländern verfügbar ist, biete die BSH seit 2014 das „weltweit größte digitale Ökosystem“ für die vernetzte Küche. Konsumenten können künftig wählen, über welchen Kanal sie mit „Home Connect“ interagieren wollen, sei es per App, Sprachsteuerung, Facebook-Messenger oder über Wearables wie die Fitbit Smart Watch. Ab 2020 sollen, so Ottenberg, grundsätzlich alle BSH-Neugeräte internetfähig und somit ins „Home Connect“-System integrierbar sein. Man erwarte, 2019 in Deutschland die Drei-Millionen-Grenze bezüglich der verkauften vernetzbaren Geräte zu knacken.

Neben der „Hardware+“-Strategie – also der Möglichkeit, Geräte mit Software-Neuerungen nachzurüsten – will die BSH mit weiteren digitalen und individuell zugeschnittenen Zusatzdienstleistungen überzeugen: „Wir fokussieren dabei auf Produkte, die die teilweise sehr unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Konsumenten in den fünf BSH-Regionen weltweit bedienen. Dazu gehört neben Innovationen für unsere Kernmärkte auch der Eintritt in Schwellenländer“, so CEO Ottenberg. In diesem Zusammenhang wird die BSH noch in diesem Jahr einen Kocher in Indien anbieten, der es Menschen ohne Zugang zu Gas oder Strom ermöglichen soll, Speisen schneller und gesünder zuzubereiten.