27.09.19 – Splendid Research-Studie

Smart Home-Nutzer schöpfen Potenziale nicht aus

46 % der Deutschen nutzen laut der Studie bereits Smart Home-fähige Anwendungen – in den meisten Fällen bleibt das volle Potenzial aber unausgeschöpft.

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Der Smart Home Monitor 2019 zeigt: Nur 12 % aller Nutzer schöpft die Potenziale der Anwendungen aus. © Splendid Research

 

Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Splendid Reseach im Juli 2019 1509 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zum Thema Smart Home befragt. Das Ergebnis: 46 % der Bevölkerung nutzen mindestens eine Smart Home-fähige Anwendung. Weitere 28 % sind interessiert, etwas mehr als jeder Vierte lehnt die Nutzung hingegen kategorisch ab. Hinsichtlich der Smart Home-Nutzer muss jedoch differenziert werden: Lediglich 12 % nutzen das Potenzial richtig aus, indem sie mehrere Smart Home-Produkte systematisch miteinander verknüpfen. Die Studie identifiziert diese Gruppe wir folgt: verhältnismäßig jung (die Hälfte ist jünger als 40 Jahre), männlich und technologiebegeistert. Bildung sowie Einkommen sind in den meisten Fällen überdurchschnittlich. Die übrigen 88 % Nutzer besitzen zwar teilweise ebenfalls mehrere Smart Home-fähige Anwendungen, diese bilden jedoch keine eigenständige Systemlogik ab.

Spitzenreiter: Entertainment und Kommunikation

„Angesichts dieser Erkenntnisse dürften in den meisten Fällen die technischen Möglichkeiten der Anwendungen nur im Ansatz genutzt werden, was Auswirkungen auf die Abschöpfung der enormen Umsatz- und Kundenbindungspotenziale hat“, schlussfolgert Thilo Kampffmeyer, Studienleiter bei Splendid Research. Wie bereits im Jahr 2017 sind Produkte der Bereiche Entertainment und Kommunikation sowie Energiemanagement hauptverantwortlich für die hohe Verbreitungsquote von Smart Home. Deutlich mehr als die Hälfte der Nutzer besitzt Produkte dieser Kategorien. Zudem hat im Vergleich zur vergangenen Erhebung der Bereich Wohn- und Gebäudesicherheit Zuwächse verzeichnet: Bereits 37 % der Nutzer haben Anwendungen dieser Kategorie installiert. „Die steigende Nachfrage an Gebäude- und Wohnsicherheit wird auch mittelfristig anhalten, denn gerade für heutige Interessenten ist die erwartete Zunahme an Sicherheit ein wichtiges Argument für die Nutzung von Smart Home“, prognostiziert Kampffmeyer. Neben gesteigerter Sicherheit versprechen sich Nutzer und Interessenten von Smart Home vor allem zusätzlichen Komfort.

Gründe für Ablehnung

Jedoch ist die aktuelle bzw. geplante Nutzung auch mit Sorgen verbunden: Knapp ein Drittel der Nutzer und fast die Hälfte der Interessenten sorgt sich um die eigene Privatsphäre und befürchtet sogar Hacker-Attacken. Obwohl Smart Home Ablehner diese Bedenken teilen, sind bei 80 % zusätzlich monetäre Gründe ursächlich für die ablehnende Haltung. Für knapp 70 % der Ablehner existiert übrigens keinerlei Aspekt, der sie von einer zukünftigen Nutzung überzeugen könnte.

Die bekanntesten Hersteller sind Logitech (60% Bekanntheit), Bosch Smart Home (56%) und Magenta Smart Home (51%), wobei diese von der Präsenz der eigentlichen Marke fernab des Smart Home-Feldes profitieren. Besonders zufrieden zeigen sich die Besitzer von Produkten der Serie Hue von Philips sowie Sonos, 56 bzw. 57 % würden diese an Familie oder Freunde weiterempfehlen.