05.04.22 – HDE-Konsumbarometer im April
Krieg lässt Verbraucherstimmung einbrechen
Der russische Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die Verbraucherstimmung aus: Das HDE-Konsumbarometer erreicht im April 2022 ein Rekordtief.
Wie der Handelsverband Deutschland (HDE) mitteilt, fällt der Index den fünften Monat in Folge und erreicht einen neuen Allzeit-Tiefststand. Ähnlich wie vor zwei Jahren die Coronapandemie sorgt auch der Krieg in der Ukraine für schwache Konjunkturerwartungen. Die befragten Verbraucherinnen und Verbraucher rechnen zudem damit, dass die sich abzeichnende Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Situation auch einen negativen Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage haben wird. Ihre Einkommenserwartungen sinken im Vergleich zum Vormonat und gehen auf den zweitniedrigsten Wert seit Berechnung des Konsumbarometers zurück. Auch die Anschaffungsneigung erreicht ein neues Allzeittief. Gleichzeitig planen die Befragten, ihr Sparvolumen zu verringern.
Anhaltender Preisauftrieb
Das voraussichtliche Konsum- und Sparverhalten steht unter dem Eindruck der steigenden Inflation. Während in den vergangenen Wochen vor allem die Energiepreise deutlich gestiegen sind, erwarten Verbraucherinnen und Verbraucher in den kommenden Monaten zunehmende Preissteigerungen. Diese Einschätzung deckt sich mit aktuellen Konjunkturprognosen, die im Jahresverlauf ebenfalls mit einem anhaltenden Preisauftrieb rechnen.
Der Krieg in der Ukraine hat wie der Beginn der Pandemie im Jahr 2020 einen einschneidenden Effekt auf die Verbraucherstimmung. Das HDE-Konsumbarometer trübt sich nicht nur ein, sondern erreicht ein Rekordtief. In ihrer Größenordnung seien die Auswirkungen der geopolitischen Situation auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland nicht vollständig abzuschätzen, so der HDE. Der Einbruch der Verbraucherstimmung zeige jedoch deutlich, dass der private Konsum in den nächsten Wochen stark gedämpft sein werde.