„2018 hatte der Kartenumsatz erstmals knapp den Bargeldumsatz überstiegen, dieser Vorsprung kartengestützter Bezahlsysteme ist im vergangenen Jahr auf vier Prozentpunkte gewachsen“, erläutert Horst Rüter, Zahlungsexperte beim EHI. 224,6 Mrd. Euro wurden 2019 per Kartenzahlung umgesetzt, das sind 15,5 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr und 50,5 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes i. e. S.

Hauptwachstumstreiber sei das girocard-System der Deutschen Kreditwirtschaft gewesen, das an den Kassen des Einzelhandels um 3,5 % (19,9 Mrd. Euro) auf 149,5 Mrd. Euro zulegte. Ebenfalls im Aufwind sind Kreditkarten, die ihren Anteil um 0,7 % auf 7,6 % des Umsatzes erhöhen konnten. Das unterschriftbasierte SEPA-Lastschriftverfahren verliert dagegen weiter Anteile.

Kontaktlos wird Standard

Wesentlicher Faktor für den Erfolg des girocard-Systems ist laut EHI die sehr hohe Akzeptanz kontaktlosen Bezahlens bei Händlern und Verbrauchern. 87,1 % der girocard-Akzeptanzstellen bieten zurzeit girocard kontaktlos. Ein etwa ebenso hoher Anteil der girocard Terminals unterstützt das kontaktlose Bezahlen. 26,5 % der girocard-Transaktionen waren im Jahr 2019 kontaktlos, im Dezember lag dieser Wert bereits bei 35,7 %. In der Corona-Krise ist er weiter auf rund 45 % gestiegen. Insgesamt sei damit zu rechnen, dass der Kartenanteil schneller ansteigt als angenommen – durch die coronabedingte Veränderung des Verbraucherverhaltens bis zum Jahr 2022 auf 58,1 %.

Barzahlung wird seltener

Auch die Transaktionsanteile haben sich in 2019 verändert. 14,58 Mrd. Barverkäufen stehen nun 5,21 Mrd. und damit 26,1 % kartengestützte Zahlungsvorgänge gegenüber. In einem Jahr hat die Barzahlung damit 640 Mio. Transaktionen oder 3,2 % Anteil eingebüßt – trotzdem sind noch 72,9 % aller Transaktionen bar.