11.11.22 – Trotz Krise und schwieriger Rahmenbedingungen

HDE-Prognose: Weihnachtsgeschäft weitgehend stabil

Der HDE rechnet für die letzten beiden Monate 2022 mit einem nominalen Umsatzplus von 5,4 %. Preisbereinigt ergibt sich ein Minus von 4 % zum Vorjahr.

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Der HDE rechnet für dieses Jahr mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft. © Smileus/stock.adobe.com

 
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Die HDE-Prognosen zur Umsatzentwicklung im Überblick. © HDE

 

„Sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Kundinnen und Kunden herrscht angesichts der schwierigen Lage mit enormen Energiepreissteigerungen große Verunsicherung. Die hohe Inflation und die schlechte Verbraucherstimmung senden eigentlich keine guten Vorzeichen für das Weihnachtsgeschäft. Die Kundinnen und Kunden sind aber trotz allem entschlossen, in Geschenke zu investieren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Als Lichtblicke nennt der HDE die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit stabiler Erwerbstätigkeit und das angekündigte Entlastungspaket der Bundesregierung bei den Energiekosten.

Mit Blick auf diese Rahmenbedingungen prognostiziert der HDE für die letzten beiden Monate des Jahres einen Gesamtumsatz für den Einzelhandel in von 120,3 Mrd. Euro. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem nominalen Plus von 5,4 % und einem preisbereinigten Minus von 4 %. Insgesamt rechnet der HDE also trotz historisch schwieriger Rahmenbedingungen mit einem weitgehend stabilen Weihnachtsgeschäft.

Prognose für das Gesamtjahr

Mit Blick auf die aktuelle Situation hält Genth weiterhin fest: „Die Umsätze wachsen nur über die inflationsbedingt steigenden Preise. Für die Handelsunternehmen bleibt das eine schwierige Zeit.“ Für das Gesamtjahr 2022 geht der Handelsverband daher nun von einem nominalen Plus von 7,5 % aus, real bedeutet das allerdings ein Minus von 0,1 %.

Umsatzrückgang im Online-Handel

Nach zwei herausragend umsatzstarken Jahren findet dabei im Online-Handel eine deutliche Normalisierung statt. Erstmals wird dort im Vergleich zum Vorjahr ein Minus beim Umsatz stehen, das Umsatzniveau bleibt hier aber weiterhin deutlich über den Vorkrisenwerten. Der HDE erwartet im Online-Handel für November und Dezember 2022 ein nominales Plus von 1,4 %, real ein Minus von 4,5 %. Für das Gesamtjahr 2022 sinken die Onlineumsätze damit um nominal 2,3 %, real um 7,2 %.

Aktuelle HDE-Umfragen zu Weihnachten

Eine aktuelle HDE-Umfrage unter 500 Unternehmen zeigt gemischte Erwartungen der Händler an das Weihnachtsgeschäft: So gaben mit Blick auf die aktuelle Stimmung 70 % der Befragten an, mit einem im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Weihnachtsgeschäft zu rechnen. Vor allem die Inflation drückt die Stimmung im Handel. Und auch auf der Kundenseite zeigte sich die Verbraucherstimmung im HDE-Konsumbarometer zuletzt nur geringfügig über dem Niveau des jüngsten Allzeittiefs. Dennoch erwartet der HDE ein stabiles Weihnachtsgeschäft, eine repräsentative Umfrage unter mehr als 2000 Personen macht Hoffnung:

So ergab diese HDE-Erhebung, dass fast ein Fünftel der Befragten plane, mehr als 300 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben – im Vergleich zum Vorjahr wollen insgesamt mehr als 40 % die Höhe ihrer Ausgaben für Geschenke zum Jahresende stabil halten. Aus dieser Befragung gehen auch die „Renner“ für das Weihnachtsgeschäft hervor: So bleiben Gutscheine, Spielwaren und Bücher als Geschenke sehr beliebt. Fast die Hälfte der Geschenke wird dabei laut HDE bereits vor Dezember besorgt.