Laut Miele verbuchte der Familienkonzern in den vergangenen fünf Jahren ein Umsatzzuwachs von mehr als 30 Prozent. Auch nach dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stehen die Zeichen beim Premium-Anbieter von Hausgeräten auf Wachstum. Dringenden Handlungsbedarf sieht Miele dennoch:

Vor allem durch die gewachsene Bedeutung der digitalen Kanäle und mobilen Devices für die Informations- und Kommunikationsgewohnheiten der Kunden. Hinzu kommen die laut Miele immer preisaggressiveren Marktauftritte asiatischer Konzerne.

Diese Schritte plant Miele:

• Das operative Geschäft soll zukünftig in acht Business Units gebündelt werden. Deren Leitung hat jeweils die volle Entscheidungskompetenz für ihre Wertschöpfungskette.
• Die Business Unit „New Growth Factory“ soll neue Geschäftsfelder identifizieren. Ziel ist es, neue Erlösquellen zu erschließen.
• Neustrukturierung der weltweiten Vertriebsstrukturen. Zum Beispiel werden China, USA und Kanada künftig direkt an die Geschäftsleitung angebunden.
• Digitales Marketing, E-Commerce und Digital Analytics werden zusammengefasst. Zentrum des „Digital Hub Marketing & Sales“ der Miele Gruppe wird Amsterdam.
• Für die Finanzierung der notwendigen sollen rund 190 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Im Ergebnis können bis Ende 2021 in Deutschland etwa 240 Arbeitsplätze entfallen, und zwar vornehmlich am Standort Gütersloh. Außerhalb Deutschlands können rund 830 Arbeitsplätze betroffen sein.

Das Sagen die Verantwortlichen

„Die Umsetzung der geplanten Veränderungen wird ein Kraftakt, der nur mit der Unterstützung und dem Vertrauen der Belegschaft gelingt“, so die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann. Aber die Anstrengungen würden sich lohnen, „denn damit leisten wir alle zusammen einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Sicherung von Miele als das gesunde, starke und unabhängige Familienunternehmen, das es heute ist“, so die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter.